Sehnsucht am weißen Sonntag

Heute ist „weißer Sonntag“. Ungefähr 120 Kinder wären heute und nächsten Sonntag in unserer Pfarrei zur Erstkommunion gegangen. In Corona-Zeiten geht das leider nicht – wir haben die Erstkommunion auf unbestimmte Zeit verschieben müssen.
Ein komisches Gefühl ist das, wenn Vorbereitung plötzlichen unterbrochen und Vorfreude nicht erfüllt wird. Ein Gefühl, das wir - wenn auch nicht so intensiv, mit den Jüngerinnen und Jüngern des Karsamstag teilen. Ein Gefühl, das vielleicht dem ähnelt, das viele von uns im Moment empfinden, weil wir nicht gemeinsam Eucharistie feiern können und die Kommunion nicht empfangen. Mir ist in den letzten Wochen noch einmal sehr deutlich geworden, was Eucharistie für mich bedeutet. Und wie konkret die Begegnung mit Jesus im gewandelten Brot ist.
Gott sei Dank, werden wir nicht im Karsamstags-Gefühl stecken bleiben. Wir haben Ostern gefeiert, wir feiern Ostern: Jesus Christus ist auferstanden.
Und für mich hat auch diese Zeit der Sehnsucht ihren Wert. Weil ich anders wertschätze, was Jesus uns hinterlassen hat, als er sagte: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19). Ich hoffe und bete, dass auch unsere Erstkommunionkinder spüren werden, welch großes Geschenk die Eucharistie ist. Und ich freue mich darauf, wenn wir das wieder gemeinsam feiern können.