„Soziale Kontakte Ginnheim“ gewinnt Senfkornpreis 2019

Nachbarschaftsinitiative überzeugt mit ehrenamtlichem Engagement für soziales Miteinander

Gewinner Senfkornpreis 2019

Die Nachbarschaftsinitiative „Soziale Kontakte Ginnheim“ hat in diesem Jahr den Senfkornpreis gewonnen. Seit 25 Jahren sorgt die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe im Stadtteil für Begegnungen und soziale Kontakte. Zweitplatziert ist die zahnärztliche Sprechstunde für Wohnungslose der Elisabeth-Straßenambulanz (ESA), ein Angebot der Caritas. Der Preis für beispielhaftes soziales Engagement wird seit 1986 durch die Arbeitsgemeinschaft Caritas der Gemeinde (ArGe) und den Caritasverband verliehen und ist mit 1.000 Euro dotiert. ArGe-Sprecherin Ingrid Iwanowsky und Caritasdirektorin Gaby Hagmans überreichten die Auszeichnung im Rahmen eines Ehrenamtsfestes am Samstag, 6. April, in der Caritas-Zentrale.

„Es ist schön zu sehen, wie das Projekt „Soziale Kontakte Ginnheim“ ein solch deutliches Zeichen für eine lebendige und solidarische Nachbarschaft setzt“, sagte Caritasdirektorin Gaby Hagmans. „Mit ihrem Einsatz verdeutlichen sie und alle Gruppen, die sich jedes Jahr um den Senfkornpreis bewerben, dass freiwilliges soziales Engagement einen hohen Stellenwert in Frankfurt hat.“ Sie bedankte sich stellvertretend bei allen Anwesenden und Bewerbern für den außerordentlichen Einsatz aller freiwillig Engagierten im Caritasverband, in den Kirchengemeinden und in den Stadtteilinitiativen.

Sich Zeit nehmen für ein soziales Miteinander

„Hand in Hand für Nächste“, so lautet das Motto der Nachbarschaftsinitiative „Soziale Kontakte Ginnheim“. Wo werden im Stadtteil hilfreiche Hände gebraucht? Dort, wo Nachbarschaft nicht mehr im gängigen Sinne funktioniert, häufig wechselt, anonym bleibt? Da, wo Kontakte fehlen? Aus diesen Überlegungen heraus entstand vor 25 Jahren das Projekt der „Sozialen Kontakte Ginnheim“, das auf einer engen Zusammenarbeit der katholischen Pfarrei Sankt Franziskus und der evangelischen Bethlehemgemeinde im Stadtteil basiert. Heute engagieren sich mehr als 100 ehrenamtlich Mitarbeiter auf vielfältige Weise für soziale Kontakte in Ginnheim. Sie teilen Ihre Zeit für ein sozialeres Miteinander im Stadtteil: Bei Besuchs-, Einkaufs- oder Fahrdiensten, als Begleitung zum Arzt oder beim Ausfüllen von Formularen.

In 25 Jahren sind mit dem Projekt auch die Strukturen gewachsen, so dass die Einrichtung einer vermittelnden Kontaktstelle und die Möglichkeit zu einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch und Fortbildungen für die Mitarbeiter umgesetzt werden konnten. Die Nachbarschaftsinitiative erfährt großen Zuspruch. So sind im Laufe der Jahre weitere Möglichkeiten für soziale Kontakte entdeckt und verwirklicht worden: ein wöchentlicher Mittagstisch, ein Fahrdienst, der Gemeindemitglieder zum Gottesdienst bringt, die sonst nicht daran teilnehmen könnten. Zu den Angeboten zählt auch das Projekt „Männer für Männer“. In dem speziell für Männer initiierten Angebot werden Ginnheimer darin unterstützt, im Alltag zurechtzukommen oder neue Kontakte zu knüpfen.

Im Projekt „Soziale Kontakte Ginnheim“ können sich Frauen und Männer jeden Alters ehrenamtlich engagieren, die Freude daran haben, ihren Mitmenschen im Stadtteil Zeit zur Verfügung zu stellen. Das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro soll für die weitere Projektarbeit eingesetzt werden.

Zweiter Preis geht an Zahnarztpraxis für Wohnungslose

Zweitplatzierte, mit einem Preisgeld von 500 Euro, ist die Zahnärztliche Sprechstunde der Elisabeth-Straßenambulanz. Hier behandeln ehrenamtliche Zahnärzte wohnungslose und nicht krankenversicherte Menschen in Frankfurt. Stellvertretend für Agnes d’Albon, die dieses Angebot aufgebaut hat, nahm Dr. Maria Goetzens, Leiterin der ESA, die Auszeichnung entgegen.

Den mit 1.000 Euro dotierten Senfkornpreis erhält seit 1986 jedes Jahr eine ehrenamtliche Initiative in Frankfurt am Main für beispielhaftes soziales Engagement – verliehen durch die Arbeitsgemeinschaft Caritas der Gemeinde (ArGe) und den Caritasverband Frankfurt e. V. Der Preis soll ein Zeichen für die Lebendigkeit und Solidarität freiwilligen sozialen Engagements in Frankfurt setzen.

Text: Bistum Limburg